2020 – Au Hur!

Wir möchten uns auf diesem Wege nochmals ganz herzlich bei unseren Gästen der gestrigen Diskussionsrunde bedanken.

Wir freuen uns sehr, dass sich bei uns auch zum ersten Mal die Aachener OB Kandidaten der Grünen, der CDU und der SPD zu einer öffentlichen Diskussion getroffen haben.

Auch herzlichen Dank an alle Besucher und für das viele positive Feedback.

Ausschreibung furious females

Liebe Künstlerinnen_ , liebe Autorinnen_, liebe Theatermacherinnen_, liebe Performerinnen_, liebe Regisseurinnen_, liebe Kolleginnen_,

wir brauchen euch. Wir brauchen euch wütend. Wir brauchen eure Texte.

Schickt uns eure Texte für die Lesungsreihe furious females an kontakt@das-theaterbuero.de.
Einsendeschluss: 22.03.2020
Jeder ausgewählte Text wird mit 50,- € vergütet. Die Rechte verbleiben weiterhin bei der Verfasserin_.

 

WER?
Wir, das Theaterbüro, sind ein Ensemble, welches sich 2016 gegründet hat und seitdem bereits mehrere Produktionen realisiert hat.

Dabei versuchen wir mit unseren Stücken immer möglichst nah an aktuellen gesellschaftlichen Themen und Fragestellungen zu sein. Hierbei entstanden in der Vergangenheit durch eigene Stückentwicklungen und Schreibwerkstätten kritische, politische und philosophische Texte und Stücke, die bei unserer Zuschauerschaft gleichermaßen auf Zustimmung wie auch oftmals auf Unverständnis stießen. Unser erklärtes Ziel, möglichst mehr Fragen aufzuwerfen als zu beantworten, schien dadurch erreicht.

WAS?
Für uns ist es an der Zeit den Rahmen weiter zu öffnen. Wenn immer die gleichen Personen Fragenstellungen formulieren und Texte ausarbeiten so halten wir das für zu limitiert. Aufgrund dessen haben wir ein neues Format entwickelt, welches Autorinnen_  als eine Plattform für ihre Kunst dienen soll.

WIE?
Via Ausschreibung können die selbstverfassten Texte per Mail
(kontakt@das-theaterbuero.de) eingesendet werden. Hierbei ist es egal, ob die Texte schon anderwärtig veröffentlicht wurden. Es ist lediglich wichtig, dass die Rechte der Texte noch bei der Verfasserin_ liegen. Das Theaterbüro wählt dann Texte aus und setzt sie dramaturgisch sinnvoll in eine Reihenfolge. Diese Texte werden am 03.04, 04.04., 07.11 und 8.11.2020 im Rahmen der Lesungsreihe „furious females“ von Performerinnen_ vorgetragen. Zu diesen Veranstaltungen sind alle Autorinnen_ herzlich eingeladen. Die Rechte für die jeweiligen Texte bleiben bei der Verfasserin_. Das Theaterbüro zahlt für jeden ausgewählten Text eine Pauschale von 50,- € für vier Termine.

Einsendeschluss ist der 22.03.2020.

FURIOUS FEMALES

FURIOUS FEMALES

Wir leben in guten Zeiten- eigentlich. Jede_r Deutsche darf frei die eigene Meinung äußern, wenn dies nicht gegen unsere gesellschaftliche Grundordnung und unsere Gesetze verstößt. Das Internet bietet unglaublich viele Möglichkeiten zur Vernetzung und Informationsbereitstellung, aber das Internet bietet auch eine Anonymität und ermöglicht ein schnelles Verbreiten von Angst und Hass.

Eine junge Frau möchte sich auf YouTube ein Video zum Thema Feminismus ansehen. Wenn sie herunterscrollt und die Kommentarspalte ausnahmsweise nicht deaktiviert wurde, dann muss sie zahlreiche Kommentare wie diesen lesen: „Sucht euch ne nützliche, schaffende Arbeit! Statt den ganzen Tag nur wie Mimosen herum zu jammern. Kein Wunder dass man früher Xanthippen ins Kloster gesteckt hat! Schwängern soll auch helfen, aber das kann man Kindern nicht antun.“

Eine Onlineaktivistin dokumentiert die Missstände in Chile und den darauffolgenden feministischen Protest und erhält zahlreiche Beleidigungen, von denen diese eine der harmlosesten ist: „Feminismus ist eine psychische Erkrankung, du Fotze.“

Eine Transfrau recherchiert im Internet und versucht sich in Foren zu vernetzen, um dann Beiträge zu lesen, die wie folgt klingen: „Biologisch steht das Geschlecht bei der Geburt fest. Es gibt nur Mann und Frau. Sonst könnte sich ja jeder einfach ein Geschlecht aussuchen. Diese ganze Debatte ist Aufmerksamkeitshascherei.“

Damit diese Meinungen keine Überhand nehmen, müssen wir uns alle dagegenstellen. Das bisher Erkämpfte muss jeden Tag aufs Neue verteidigt werden.

Wir dürfen nicht bequem werden oder uns gar einschüchtern lassen. Wir brauchen Menschen, die einen solidarischen Feminismus vertreten und nicht müde werden neue Ansätze zu finden und zu diskutieren. Wir brauchen mutige Menschen, die ihre Geschichten mit uns teilen und uns von ihnen lernen lassen. Wir brauchen euch, um den Weg weiter zu gehen.

Das sagt Aylin Duman über das 2.0:

Wieso wir das Stück nach 2…fast 3 Jahren nochmal auf die Bühne bringen, aber diesmal mit einem 2.0 betiteln, war für mich spätestens nach der ersten Wiederaufnahmen-Probe unserer Produktion „Geschlossene Gesellschaft“ klar.

2015 bin ich erstmalig der Figur Estelle Rigault begegnet.
2017 habe ich die Rolle der Estelle Rigault für mich gefunden und geformt.
Aber erst 2019 habe ich den Menschen Estelle Rigault kennengelernt und verstanden.

Es scheint mir als wäre unser Debüt erst gestern gewesen und dennoch sehe ich rückblickend ganz andere Figuren, Menschen und Rollen, die das Stück von Jean-Paul Sartre damals belebt haben.
Wir haben uns in vielerlei Hinsichten weiterentwickelt. Als Mensch, als Künstler, als Gruppe und als Individuen einer unfassbar schnelllebigen Gesellschaft haben wir weitere Erfahrungen sammeln dürfen und uns immer wieder neuen Herausforderungen gestellt.
Im Grunde genommen ist das nichts überraschendes. Im Gegenteil es wäre überraschend und ich möchte gar sagen schockierend, wenn all dies in der vergangenen Zeit nicht geschehen wäre.
Was mich allerdings umso mehr überrascht, ist die Tatsache, dass in dieser kurzen Zeit scheinbar so viel um uns herum geschehen ist, dass sich sogar unsere Rollen aus dem Stück mitentwickelt haben und heute nicht mehr die sind, die sie vor paar Jahren waren.

Das sagt Sven, Darsteller des Joseph Garcin über das 2.0:

Was heißt 2.0? Ich nehme mal einen anderen Ansatz um es zu beschreiben. Ich höre oft den Satz, „Du machst ja was mit Computern“, nein nicht wirklich, außer dass ich in einer IT Firma arbeite. Trotzdem wird die ganze Arbeit am Computer ausgeführt und das kennt man ja, alle Jahre wieder gibt es neue Softwareversionen. Warum? Zu der Zeit war die Software doch das Maß aller Dinge? Das mag zwar stimmen, aber die Zeit läuft immer weiter und die Computer werden besser, die Programmierung der Software wird optimiert und auch die Bedienung spiegelt einen Zeitgeist wieder. Reichte früher MS-DOS mit Befehlseingabe, muss die Software heute auch optisch gut und leicht bedienbar sein, damit der User es akzeptiert. Auch wenn man das als rein technischen Aspekt sehen kann, so kann man das doch auch ins Theater übertragen.

2017 haben wir Geschlossene Gesellschaft aufgeführt, so wie es uns damals möglich war. Wir haben das für uns damals beste Ergebnis auf die Bühne gebracht. 2 Jahre später haben auch wir weitere Updates erfahren ????, weitere Bühnenerfahrungen gemacht, neue Stücke geschrieben und außerhalb der Theaterwelt uns weiterentwickelt. Und auch die Welt hat sich 2 Jahre lang weitergedreht. Darum muss, damit es wieder ein rundes Ergebnis wird, auch die „Software“, das Stück ein Update erfahren.

Und genau das machen wir jetzt und hoffen das es allen Software Usern, ich meine Zuschauern gefällt.

Heute geben wir euch einen Einblick in die Gedankenwelt von Simone! Das denkt die Darstellerin der Inés Serrano über das 2.0:

2017 – Ein Mensch- Zwei Gesichter
„Hört auf mit zwei Gesichtern zu leben!“ habe ich damals gesagt – ein Apell den ich mir auch zu Herzen genommen habe. An dem ich immer noch arbeite. Die Inszenierung „Geschlossene Gesellschaft“ 2017 war selbstfindend, intensiv und spannend.
Wünsche, Erfahrungen, Erwartungen- Wer sind wir? Wer wollen wir sein? Sind wir das gesellschaftliche wir oder sind wir – wir? Unser sein? Was macht dich glücklich? Was lässt dich leben? Kannst du dich im Spiegel ansehen? Fühlt es sich gut an? Lächelst du aus deinem Herzen heraus?
Der Spiegel dem die meisten Menschen glauben schenken, das sind die Augen der anderen!
Kannst du dir in die Augen sehen? Kannst du einem Menschen ins Gesicht sehen und ihn so akzeptieren wie er ist? Ihm sagen was du denkst oder fühlst? Kannst du um Hilfe bitten? Kannst du dich für deine Fehler entschuldigen oder lässt du die Zeit für dich arbeiten? Zeit ist endlich! Kannst du dir am Ende in die Augen sehen?

2019 – Ein Mensch – Ein Gesicht
Zwei Jahre Zeit – Zwei Jahre Gedankengut, Selbstreflektion, Veränderung, Klarheit- Erdung! Neue Werte- Neues Leben- Neue Basis- Verluste – Erkenntnisse- Erfahrungen- Menschen, die kamen und Menschen, die gingen. Traurigkeit und Hoffnung. Die Erde dreht sich weiter, immer, ständig!
Alles hat seine Zeit- alles ist endlich – Genieße deine Zeit – Liebe dein Leben, es hat so viele Gesichter und nur eine Wahrheit! Deine!

Das sagt unsere Regie Elena Kristin Boecken über das 2.0:

Am 18.März 2017 wussten wir noch nicht, dass die AFD bei der Bundestagswahl im September über 12 Prozent holen würde. Wir kannten bereits den Ausdruck der „Alternativen Fakten“, doch waren wir uns vielleicht noch nicht bewusst wie häufig der frisch ins Amt eingeführte Präsident der USA noch Tatsachen verdrehen und dreiste Lügen erzählen würde. Wir hatten keine Ahnung, dass 2018 alle Hitzerekorde gebrochen werden sollten und uns so wieder einmal aufgezeigt würde in welche dramatische Richtung sich unser Klima entwickelt. 2018 mussten wir fassungslos dabei zusehen, wie sich der Rechtsruck in Deutschland auf dramatische Art und Weise zuspitzt. Hoffnung gab die #unteilbar-Demonstration im Oktober, an der sich Zehntausende gegen Hetze und Hass aussprachen. Wir sahen 2019 bereits zwei schreckliche Infernos. Eines zerstörte ein weltberühmtes Wahrzeichen, das andere große Teile eines einzigartigen Ökosystems.
Diese und unzählige andere einschneidende Ereignisse formen jeden Tag jene Welt, in der wir leben und arbeiten.
Am 18.März 2017 feierte ich mit dem Theaterbüro meine erste Premiere als Regisseurin. Noch heute kann ich mich ganz genau an meine Nervosität und Aufregung erinnern. Diese Premiere war der Start in mein Berufsleben als Theatermacherin. Seither habe ich in diversen Produktionen selbst auf der Bühne gestanden, die Produktionsleitung oder Regieassistenz übernommen und mit „Red Poppy Flowers“ (2018) das erste eigene Stück inszeniert. Ich habe mich mit neuen Stücken befasst, neue Kollegen kennengelernt und viele neue Erfahrungen sammeln können. Und auch außerhalb der Theaterszene hat sich in den zweieinhalb Jahren einiges getan. Jede Begegnung, jedes Gespräch, jedes „Up“ -und vor allem jedes „Down“- haben einen Einfluss auf das eigene (künstlerische) Schaffen. Zum Glück, bin ich nicht mehr der Mensch, der ich am 18.März 2017 war. Zum Glück sind wir, das Theaterbüro-Ensemble, gemeinsam gewachsen. Zum Glück, können wir euch die Geschichte von Ines, Garcin und Estelle noch einmal neu erzählen. Denn: wäre nicht die Stagnation der Anfang vom Ende?

Casting

Das Theaterbüro- Casting:

Am 24.09.2019 findet ein Casting in unserem Proberaum statt.

Für unsere kommende Produktion im November „Das Aufbegehren der Sidekicks“ suchen wir noch Schauspieler*Innen mit Bühnenerfahrung und Improvisationstalent für kleinere Sprechrollen.

Falls du Interesse hast, schick uns doch bitte eine kurze Bewerbung an: kontakt@das-theaterbuero.de

Alle weiteren Informationen schicken wir euch dann zu.
Wir freuen uns auf euch!

Ihr wart 2017 schon dabei?

Wir freuen uns, euch ein zweites Mal begrüßen zu dürfen! Langweilig wird es auf jeden Fall nicht…wir arbeiten fleißig an vielen neuen Elementen und geben dem Stück eine neue Farbe! Seid gespannt!

„Also machen wir weiter!“

Wir freuen uns auf die zweite Runde „Geschlossen Gesellschaft“ !

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